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Zum Projekt en passant im Kunsthaus Steffisburg
Mit den Massnahmen des Bundesrats zur Eindämmung der Corona Pandemie fiel auch meine geplante Ausstellung «Waschtag» und die Performance «Waschgang» aus. Auf die Anfrage der Organisatoren habe ich mich spontan entschieden, ein Projekt zur aktuellen Situation zu entwerfen und zu starten. So nehme ich den Kontakt zu den Steffisburgern aus Distanz auf.
Geschnittene Worte und Objekte in aktuelle Plakate von ausgewählten Schweizer Museen/Kunstinstitutionen, deren Ausstellungen alle zum Stillstand gezwungen sind, schicke ich über den Postweg nach Steffisburg. Diese Eingriffe in die bestehenden Plakate bekommen durch die gegenwärtige Situation eine neue Bedeutung. Die Arbeiten füllen nach und nach den Warteraum im Kunsthaus. So entsteht eine Herberge für das aktuelle Kunstschaffen mit Gedanken zum neuen, aussergewöhnlichen Alltag. Die Begleitbriefe an die Passanten können als Blick hinter die Arbeit am jeweiligen Plakat verstanden werden.
Zum Frühlingsanfang, am 21.3.2020, ist der erste Umschlag per Post eingetroffen (Vermerk: ich startete mit einem verjährten Kunstplakat, da ich kein aktuelles im Homeoffice bzw. Atelier hatte) und statt der Vernissage zur geplanten Ausstellung und der Performance wurde die erste Arbeit des neuen Projekts im Kunsthaus installiert. Seither erreichen per Post regelmässig neue Arbeiten mit Begleitbriefen an den Passanten das Kunsthaus Steffisburg. Und wie es die gegebene Situation bestimmt, entsteht zwischen der Korrespondenz mit Museumsverantwortlichen, die mir die Plakate zuschicken, meiner Bearbeitung im Atelier und dem Aushang im Kunsthaus Steffisburg eine manchmal sehr grosse zeitliche Verzögerung. Kommunikationsprozess und Briefe werden im Schalterraum laufend mitdokumentiert.
Dank der Mithilfe des Organisationsteams in Steffisburg, welches meine Arbeiten nach meinen Vorgaben installiert und vor Ort dokumentiert, dem intakten Postweg über den meine Briefe regelmässig nach Steffisburg befördert werden und den vielen Verantwortlichen der Kunstinstitutionen, die mein Projekt mit dem Verschicken des Plakates unterstützen, kann «en passant» wachsen! VIELEN DANK!
Zur Zeit laufen 2 Kurzfilme zu den Performances «Einsicht» und «Sichten» des Filmers Noa Michael Spindler, die Einblick in meine Arbeitsweise geben.
